Biographie

Gernot Paul Lechner stellt in seinen Inszenierungen die Arbeit mit Bewegung, Bildern und Materialien, sowie das Spannungsfeld mit dem gesprochenen Wort dar, wodurch der Zuseher angeregt wird, das Gesehene laufend zu hinterfragen.

Im Mittelpunkt der jüngsten Produktionen und Regiearbeiten steht das Sprengen traditioneller Gattungsgrenzen der künstlerischen Ausdrucksformen und –medien. Mit der Zusammenführung der Kunstgattungen verlässt er alte Pfade der Darstellung. Der Spielort – „die Bühne des Spiels“ – selbst wird dabei zum „Darsteller“ und interagiert mit der Inszenierung.

Konsequenter Schritt seiner künstlerischen Entwicklung ist die Mitgründung des Vereins „delete – Verein für die Förderung der Kunst der Zerstörung“ im August 2018. Mit dem Projekt „Am Ende fängt alles an – Die Kunst der Zerstörung“ analysiert Lechner die Veränderungen der gesellschaftlichen und kulturellen Verhältnisse in den Regionen, insbesondere Zerstörung gegebener Formen und Strukturen, die Frage nach Individualität und Freiheit, digitaler Kontrolle sowie die zunehmende Versiegelung fruchtbarer Flächen und das Verharren auf gewohnte Abläufe. Für diese Aktion werden die Kunstformen Malerei, Tanz, Musik und Literatur vereint und in eine dramaturgisch akzentuierte, performative schauspielerische Form gebracht. Die Malerei verlässt dabei ihre angestammte 2-Dimensionalität und erforscht den Raum als neue 3-dimensionale Arbeitsfläche. Der Spielort ist somit auch Hauptakteur, dessen „Zerstörung“ am Ende der Aktion steht.

Gernot Paul Lechner

  • geboren in der Steiermark
  • Ausbildungen in den Bereichen Schauspiel und Regie, sowie Theater- und Kulturmanagement

Stationen

  • 1985 Gründung und Leitung des Kiskililla-Theaters, einer freien Theatergruppe und Inszenierung zahlreicher Stücke.
  • 1987 Leitung des „Vereins zur Schaffung offener Kultur- und Werkstättenhäuser“ (WUK) und wurde 1988 Mitglied des Beirates für Freie Theaterschaffende in der Kulturabteilung der Stadt Wien.
  • Zahlreiche Preise und Auszeichnungen durch Bund und Länder.
  • 1995 folgte die Gründung der Theaterproduktionsfirma kis.productions, mit der zahlreiche namhafte Projekte verwirklicht wurden. (z.B.Pogrom der Wirtschaftsthriller, Schlussstrich Eine Abrechnung)
  • 2001 Gesamtleitung des Rabenhof Theaters
  • Enge Zusammenarbeit über viele Jahre mit verschiedenen Theatergruppen
  • Seit 1996 regelmäßiger Schauspielunterricht in Wien, Salzburg und Zakynthos (Sommerakademie Griechenland).